Konsistenz-Werkzeuge: das Alignment
Im Rahmen der computerunterstützten Übersetzung kann sich das Text-Alignment, also das Vorbereiten eines in mindestens zwei Sprachen zur Verfügung stehenden Textes zum Importieren in eine Übersetzungsdatenbank, die sogenannte Translation Memory, als eine sehr hilfreiche Ressource erweisen. Dies gilt insbesondere für Projekte, bei denen eine hohe Konsistenz zu bereits übersetzten Texten erforderlich ist. Das können entweder Texte sein, die von demselben Kunden in der Vergangenheit verwendet wurden oder Texte, von denen offizielle Versionen existieren, die immer zwingend mit dem gleichem Wortlaut verwendet werden müssen wie es beispielsweise bei Beipackzetteln der Fall ist oder bei Normen, für die eine offizielle deutsche Version existiert. Das gleiche gilt aber auch für unternehmensspezifische Informationen, bei denen der Kunde genaue Vorstellungen davon hat, wie die Übersetzung aussehen soll.
Bei Intrawelt sind Alignments, die von unseren Projektmanagern kompetent ausgeführt und koordiniert werden, an der Tagesordnung. Die Pharmaindustrie ist einer der Bereiche, in denen das Alignment von entscheidender Bedeutung ist. Hier ist das Alignment von offiziellen Dokumenten der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA), die in einer Vielzahl von Sprachen vorliegen, eine wesentliche Ressource, wenn man die Einheitlichkeit mit bereits genehmigten Texten gewährleisten muss. Wir haben uns mit Elisa, einer unserer Senior Projektmanagerinnen und Koordinatorin aller Pharma & Life Sciences-Projekte über das Thema Alignments unterhalten und ihr die folgenden drei Fragen gestellt.
Ist es für jede Textart möglich, ein Alignment durchzuführen?
Im Grunde genommen ja. Ob PDF, Word oder ein anderes Format, ob pharmazeutische, technische, oder juristische Texte ist hierbei nicht unbedingt relevant. Unerlässliche Voraussetzung ist allerdings, dass Ausgangssprache und Übersetzung exakt übereinstimmen, es darf keine Abweichungen – z. B. in der Reihenfolge der Textbausteine – geben. Ausgangs- und Zieltext werden zunächst in sich entsprechende Sätze unterteilt (segmentiert), wobei die Übereinstimmung zwischen den beiden Sprachen genau überprüft werden muss. Dann werden die überprüften Übersetzungseinheiten in die Translation Memory importiert. Nur so werden die Alignment-Ergebnisse zu einem wertvollen Referenzmaterial für den Übersetzer, der sie zur Einhaltung der Einheitlichkeit mit den vorhandenen Dokumenten und mit den von den offiziellen Behörden oder dem Kunden selbst genehmigten Übersetzungsentscheidungen verwenden kann.
Ist das Alignment immer ein zuverlässiges Werkzeug?
Die Zuverlässigkeit eines Alignments hängt sowohl von der Kompetenz und Präzision der Person, die es durchführt, als natürlich auch von der Qualität des Ausgangsmaterials ab. Häufig enthalten online verfügbare oder von Kunden zur Verfügung gestellte Dokumente, die als Grundlage für das Alignment dienen, Druckfehler, Grammatikfehler oder sogar Sinnfehler und sind für die Qualitätsstandards eines zertifizierten Sprachdienstleisters wie Intrawelt nicht akzeptabel. Es ist daher unerlässlich, sich auf professionelle Übersetzer zu verlassen, die entsprechend spezialisiert, sorgfältig ausgewählt und in der Lage sind, das Referenzmaterial mit einem guten Urteilsvermögen zu verwenden. Alignments sind immer auch mit mindestens einem kritischen Auge zu betrachten.
Was sind die Vorteile des Alignments?
Das Alignment-Verfahren hat sowohl für den Kunden als auch für den Übersetzer Vorteile. Dem Kunden gibt es eine zusätzliche Sicherheit der Kohärenz und Konsistenz mit den bereits veröffentlichten Texten und im besten Falle kann er von einer erheblichen Kostenersparnis profitieren, wenn z. B. ein altes Handbuch nur in kleinen Teilen aktualisiert wurde, für die Übersetzer bietet es hingegen die Möglichkeit, die Phase der Terminologierecherche optimal zu bewältigen.
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