Die Revolution der Modewelt zwischen Ökologie und Kreislaufwirtschaft
In den letzten Jahren hat sich das Thema Umwelt überall auf der Welt einen festen Platz auf der sozialen, kulturellen und politischen Tagesordnung erobert. Über alle Generationsgrenzen hinweg sind Klimawandel, Erschöpfung der natürlichen Ressourcen, Verschmutzung der Meere, der Luft und des Bodens zur größten Besorgnis geworden.
Besonders im Blickpunkt stehen dabei die Branchen, die mit dem Verbrauch von Rohstoffen und fossilen Brennstoffen und einem hohen Ausstoß industrieller Abfälle verbunden sind. Dies sind vor allem die Stahlindustrie, der Transportsektor, die Kunststoffbranche, die Agrar- und Nahrungsmittelwirtschaft usw.
Die Modebranche und ihre Auswirkungen auf die Umwelt
Die Umwelterziehung beginnt in den Grundschulen mit einer Sensibilisierung für Themen wie Mülltrennung, Recycling und Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung. Besonders verbreitet sind Sensibilisierungskampagnen zum richtigen Umgang mit Produkten aus Kunststoff, zur nachhaltigen Mobilität, Reduzierung der Nahrungsmittelverschwendung, um nur die wichtigsten zu nennen. Dennoch gibt es eine Branche, die bis heute von der Umweltdebatte wenig betroffen ist, nämlich die Modebranche.
Verschiedenen Quellen zufolge werden zur Produktion von Bekleidung pro Jahr etwa 93 Milliarden Kubikmeter Wasser verbraucht. Außerdem stammen 20 Prozent der Abwässer weltweit aus dieser Branche und sind stark mit Chemikalien belastet. Betrachtet man die häuslichen Gewohnheiten, so landen bei jeder Wäsche in der Waschmaschine eine halbe Million Tonnen synthetische Mikrofasern in unseren Meeren.
Die Textilindustrie stützt sich im Wesentlichen auf nicht erneuerbare Ressourcen wie Erdöl zur Erzeugung synthetischer Fasern, Düngemittel beim Anbau von Baumwolle und Chemikalien beim Anbau, Färben und Ausrüsten von Fasern und Geweben.
Am 14. März 2019 haben die Vereinten Nationen anlässlich der Environment Assembly in Nairobi in Kenia das Programm „Alliance for Sustainable Fashion“ vorgestellt. Ziel ist es, die Verbreitung von „Wegwerf“-Kleidung zu stoppen, d. h. von Artikeln, die mit minderwertigen und oft umweltschädlichen Materialien hergestellt und zu sehr niedrigen Preisen verkauft werden, was schwerwiegende Folgen für die Umwelt hat. Die UNO spricht dabei von der Umweltfrage der Branche als „dem winzigen versteckten Geheimnis der Mode“, mit Hunderttausenden von Fasern, „aus denen unsere Kleidung besteht und die zu etwa 1,4 Millionen Billionen Kunststofffasern im Ozean geführt haben“.
Die UNO spricht dabei von der Umweltfrage der Branche als „dem winzigen versteckten Geheimnis der Mode“, mit Hunderttausenden von Fasern, „aus denen unsere Kleidung besteht und die zu etwa 1,4 Millionen Billionen Kunststofffasern im Ozean geführt haben“.
Die Zukunft der Mode liegt in der Kreislaufwirtschaft
Da jede Aktion eine Gegenreaktion auslöst, hat die Modeindustrie auf die von der UNO geäußerten Sorgen bereits mit einer Reihe von Projekten geantwortet, die die Branche in den kommenden Jahren revolutionieren werden.
Unter Anwendung des Prinzips der Kreislaufwirtschaft hat die Modewelt einen Prozess der Umstellung der Produktionsprozesse und der verwendeten Rohstoffe mit dem Ziel eingeleitet, die Nutzung der natürlichen Ressourcen zu minimieren.
Das neue Modell der Nachhaltigen Mode, auch als Green Fashion, Grüne Mode oder Fair Fashion geläufig, sieht den Übergang von einer auf die Linearität des Zyklus Material-Produkt-Abfall basierenden Wirtschaft zu einer Wirtschaft mit geschlossenem Kreislauf vor, die die für die Produktion eingesetzten Ressourcen minimiert und die Nutzung des Produkts und die Wiederverwertung der Materialien maximiert.
Einige Beispiele. Die estnische Firma Gelatex Technologies hat ein neues Gewebe aus Gelatine entwickelt, ein Stoff, der aus Abfällen der Tierzucht gewonnen wird. Im Vergleich zu anderen Materialien kommt dieses innovative Gewebe der Haut sehr nahe. Das Produkt ist einfach skalierbar, schnell zu produzieren und umweltfreundlich.
Globe Hope, ein finnisches mittelständisches Unternehmen für Textil- und Kosmetikprodukte, stellt seit 2003 Taschen und Accessoires aus recycelten und Restmaterialien her.
Im Kreislauf-Produktionszyklus der niederländischen Wolkat werden die gesammelten Textilien intern zu neuen Produkten für die Mode- und andere Branchen verarbeitet. Die Sortierung, das Recycling, das Spinnen und Weben erfolgen intern. Die gesammelten Textilien werden mit wenig Wasser bzw. Farbstoffen fast vollständig zu einem Endprodukt verarbeitet, dabei bleiben nur 4-5 % aller Textilien als Abfall übrig. Der Rest kann als neuer Rohstoff verwendet werden.
Das schwedische Unternehmen Re:newcell möchte die Modeindustrie revolutionieren und stellt dazu Kleidung aus „Circulose“ her – einem neuen Material aus recycelter Baumwollkleidung.
Solche Initiativen sind stark im Wachsen begriffen, ihre Verbreitung nimmt exponentiell zu. Dabei beteiligen sie auch die großen Marken der Branche, die bereits Projekte zur ökologischen Nachhaltigkeit in der Produktion gestartet haben.
Professionelle Übersetzungen für nachhaltige Mode
Leser, die unseren Blog regelmäßig verfolgen, werden sich wahrscheinlich an den vor einigen Monaten veröffentlichten Artikel zum Thema Kommunikation in der Lebensmittelbranche erinnern. Damals haben wir davon gesprochen, wie die Veränderung der Ernährungsgewohnheiten der Verbraucher, die beim Kauf von Lebensmitteln immer stärker auf die Qualität achten, die Lebensmittelindustrie und dementsprechend auch die Weise, wie diese sich in der Öffentlichkeit darstellt, beeinflusst hat.
Wenn im Food & Beverage Sektor eine neue „nachhaltige“ Kommunikation zur gängigen Praxis geworden ist, so hat die grüne Revolution in der Modeindustrie das Kommunikationsregister noch nicht besonders verändert.
Ein Wandel in der Kommunikation mit Unterstützung professioneller Berater und Übersetzer
Die Modebranche hat ein klar definiertes eigenes Kommunikationsregister, eine gleichzeitig kreative und technische, explosive und elegante Sprache. Die Kommunikation ist fester Bestandteil der Markenidentität, sie ist ein Wesenszug, der den Wiedererkennungswert des Produkts bestimmt.
Aus diesem Grund muss die Umgestaltung der Produktionsprozesse unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit auch die Kommunikation und die Darstellung der Produkte der Marke mit einbeziehen.
In dieser schwierigen zukünftigen Phase werden Sprachberater und Übersetzungsagenturen wie Intrawelt die Aufgabe haben, die Unternehmen bei der Bewältigung des Übergangs zur nachhaltigen Mode zu unterstützen. Die interessanteste Herausforderung für die nächsten Jahre wird darin bestehen, die historische Identität der Marke zu bewahren und gleichzeitig ein absolut innovatives Produkt einzuführen.
Diese Herausforderung wird sowohl die Modebranche als auch die Anbieter von Übersetzungs- und Lokalisierungsdienstleistungen betreffen, die die Unternehmen bei der Einführung und Verwendung neuer Kommunikationsregister unterstützen und gleichzeitig für die Erhaltung der über die Jahre eroberten Positionierung auf den internationalen Märkten sorgen.
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